„Bloßes
Lob des Friedens ist einfach, aber wirkungslos. Was wir brauchen, ist
aktive Teilnahme am Kampf gegen den Krieg und alles, was zum Kriege
führt." Albert Einstein |
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„Dem Krieg sich widersetzen ! – Irakkrieg stoppen!“
Seit Monaten erreichen uns nun schon auf unterschiedlichsten Wegen Informationen, die auf einen bevorstehenden Krieg der USA und weiterer Staaten gegen den Irak hinweisen. Hunderttausenden Soldaten und eine große Anzahl von Kriegsgerät wurden bereits in die Krisenregion verlegt. Mit entsprechender Informationspolitik wollen uns die USA und verschiedene Medien die Notwendigkeit für einen Krieg gegen den Irak nachweisen.
Auch die Bundesregierung legt sich in ihren Stellungnahmen nicht eindeutig gegen einen Krieg und eine deutsche Kriegsbeteiligung fest. So soll es nach jetzigem Stand durch die Bundesrepublik im UN-Sicherheitsrat zwar keine Zustimmung zu einem Krieg gegen den Irak geben, gleichzeitig jedoch wird den USA und Großbritannien im Falle eines Krieges Überflugrechte und die Nutzung von Militärbasen und Flughäfen auf deutschem Staatsgebiet gewährt und unterstützt die Bundeswehr durch die Übernahme logistischer Aufgaben die Kriegsvorbereitungen.
Wir sind jedoch der Überzeugung, dass ein Krieg niemals ein Problem lösen kann.
Deshalb wollen auch wir in der Region Neubrandenburg der fast ausweglos erscheinenden Entwicklung hin zu einem Irakkrieg nicht länger tatenlos zusehen und rufen zur Protestdemonstration gegen den Irak-Krieg auf. Beginnend ab dem 06.Februar 2003, wollen wir
wöchentlich
Donnerstags ab 17:30 Uhr auch in Neubrandenburg
demonstrieren. Beginnen soll die Demonstration an der Johanneskirche und zum Rathaus führen.
Wir
sagen NEIN zu einem Irak-Krieg und fordern:
· Keine militärische Invasion – keinen Krieg – gegen den Irak!
· Die derzeitigen Bombardierungen im Irak durch US-amerikanische und britische Streitkräfte müssen sofort beendet werden!
· Die deutsche Bundesregierung und auch die anderen europäischen Regierungen müssen ein offensives Nein zum Irak-Krieg in der EU und der Staatengemeinschaft vertreten!
· Den USA und Großbritannien sind im Falle eines Irakkrieges Überflugsrechte und die Nutzung von Militärbasen und Flughäfen auf deutschem Staatsgebiet für die Kriegsführung zu untersagen!
·
Alle in der Golfregion befindlichen Bundeswehrtruppen und
Waffen müssen zurück-gezogen werden!
·
Das UN-Embargo gegen den Irak ist aus humanitären Gründen
aufzuheben.
Ab
dem 06.02.2003 wird wöchentlich Donnerstags bereits ab 17:00 Uhr in der
Johanneskirche zu einem Friedensgebet eingeladen.
(Text
wurde übernommen aus dem Aufruf der Kampagne resist – sich dem
Irak-Krieg widersetzen! www.resistthewar.de):
1. Kein Blut für Öl - Mit einer Invasion wollen sich die USA den Zugriff auf das größte Erdölvorkommen der Welt im Irak sichern und ihre Vormachtstellung in der Region weiter ausbauen. Das irakische Regime soll durch eine den US-amerikanischen Ölkonzernen freundliche Regierung abgelöst werden. Ohne Regimewechsel hätten die USA weiter keine Kontrolle über diese wichtigen Vorkommen, während europäische und russische Ölkonzerne schon seit Jahren Verträge mit dem Irak geschlossen haben.
2. Das internationale Völkerrecht wird mit Füßen getreten -
Mit dem von den USA
postulierten “Präventiven Angriffskrieg” soll die neue amerikanische Strategie
der globalen Dominanz und der Militärintervention ohne UN-Auftrag weiterhin in
die Tat umgesetzt werden. Die Grundsätze des internationalen Völkerrechts und
der UN-Charta von 1945, die jede Form der Anwendung von oder Drohung mit Gewalt
verbietet, werden in einem bisher nicht dagewesenen Ausmaß verletzt. So könnte
sich in Zukunft jedes Land bei einem Angriff auf ein anderes auf die
US-amerikanische Argumentation berufen und sich mit dem Feigenblatt der
Terrorismusbekämpfung und der “präventiven Verteidigung” schmücken.
3. Es gibt keine Beweise - Die Notwendigkeit eines Präventivkrieges begründet die US-Regierung damit,
dass der Irak immer noch oder wieder Massenvernichtungswaffen besitze und in
engem Kontakt mit Terrororganisationen stände. Dafür gibt es derzeit keine
Beweise. Weder sind Kapazitäten für die Herstellung von
Massenvernichtungswaffen wahrscheinlich, noch eine Kooperation mit
islamistischen Terroristen, zu denen das Baath-Regime Saddam Husseins immer
eine große Distanz gewahrt hat. Der bisherige Verlauf der UN-Inspektionen im
Irak bestätigt eher die frühere Meinung von Experten (und u.a. auch des
Bundesnachrichtendienstes), dass der Irak zur Zeit keine unmittelbare
Gefährdung seiner Nachbarn darstellt.
4. Die Folgen eines Krieges sind katastrophal - Eine Intervention
im Irak wird die vielen Konflikte in der Region weiter anheizen und
möglicherweise völlig außer Kontrolle geraten lassen. Die innenpolitische
Situation im Nahen Osten würde weiter destabilisiert und Wasser auf die Mühlen
fundamentalistischer Strömungen gegossen. Außerdem ist davon auszugehen, dass
der Krieg hauptsächlich in den Städten geführt würde. Damit bräche die vor
allem durch das derzeitige UN-Embargo verursachte schlechte Versorgung der
Bevölkerung vollständig zusammen. Tausende Zivilistinnen und Zivilisten würden
nicht nur durch die Kampfhandlungen verletzt und getötet, sondern auch indirekt
an Hunger und Seuchen sterben.
5.
Es gibt Alternativen zum Krieg - Die
Waffeninspektionen geben die Möglichkeit, einen Krieg zu vermeiden und relative
Sicherheit über etwaige Massenvernichtungsmittel zu gewinnen. Die
Gefährlichkeit des Baath-Regimes lässt sich so eindämmen. Verbunden mit der
überfälligen Aufhebung des Embargos können endlich wieder Perspektiven für das
Land geschaffen werden, vor allem für die im Elend lebende Zivilbevölkerung,
die keine Verantwortung für die Politik und Verbrechen des irakischen Regimes
trägt. Ebenso dringend sind Perspektiven für die Gesamtregion. Der Schlüssel
dazu sind Initiativen für eine friedliche Lösung in Israel/Palästina. Dazu
wären die mächtigen Vereinigten Staaten gefordert.
Der Neubrandenburger Aufruf
wird unterstützt von: attac NB, DFG-VK M-V, DGB-Ost-Mecklenbg.-Vorp., FRIEDENSWERKSTATT NB,
Gesellschaft der Liebhaber des Theaters, Greenpeace NB, Initiative für
Ausländer NB, Jusos NB., MLPD NB, PDS NB, ´solid-NB, StadtschülerInnenrat NB
(Stand 02.01.2003)
FRIEDENSWERKSTATT
NB, Johannesstr. 14, 17034 Neubrandenburg, ostmv@dfg-vk.de, Tel/Fax 0395-4226617, www.dfg-vk.de