17. Januar 2003 | |||
Nein zum Krieg gegen den
Irak Für eine politische Lösung des Irak-Konfliktes Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagt Nein zu einem Krieg gegen den Irak. Der massive Truppenaufmarsch in der Golfregion unter Führung der USA droht eine Kriegmaschinerie in Gang zu setzen, die einer politischen Lösung des Konflikts den Boden entzieht. Die Welt wird mit einer unkalkulierbaren Eskalation der Gewalt konfrontiert, bevor endgültig geklärt ist, ob der Irak überhaupt über das Bedrohungspotenzial verfügt, das die USA zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention vorgeben. Mit dem DGB und seinen Gewerkschaften erklärt die GEW: Es ist nicht Sache einer Supermacht oder einzelner Staaten, über Krieg und Frieden in der Welt zu entscheiden. Nur die Vereinten Nationen sind berechtigt, im Falle des Verstoßes gegen UN-Resolutionen über die Wahl der Mittel und deren Einsatz zu befinden. Daher lehnt die GEW einen Krieg gegen den Irak ab. Die GEW verkennt nicht die Gefahr, die von einem weltumspannenden Terrorismus ausgeht. Ebenso ist sich die Bildungsgewerkschaft der Bedrohung durch das undemokratische und menschenverachtende Terror-Regime Saddam Husseins bewusst. Das Regime missachtet Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates, ignoriert internationale Abkommen und verstößt gegen völkerrechtliche Verträge. Saddam Hussein hat Kriege gegen die eigene Bevölkerung und Nachbarstaaten geführt. Er hat chemische Massenvernichtungswaffen gegen die kurdische Bevölkerung im Norden Iraks eingesetzt. Sein Regime bedroht die Existenz Israels und schürt den Konflikt im Nahen Osten. Befürchtungen hinsichtlich der Fähigkeit des Irak, atomare, biologische und chemische Waffen zu produzieren und zu verbreiten, sowie die Bereitschaft, sie auch gezielt einzusetzen, sind durch den Waffenbericht des Irak und die Tätigkeit der UN-Waffeninspekteure bisher nicht ausgeräumt. Gegen die Bedrohung durch den Terrorismus und den Staatsterror Saddam Husseins muss die Staatengemeinschaft angemessene multilaterale Konzepte entwickeln. Auf der Basis einer globalen Rechtsordnung muss den Menschenrechten unter Achtung internationalen Rechts durch völkerrechtlich legitimierte weltpolizeiliche Maßnahmen Geltung verschafft werden. Vor diesem Hintergrund stellt die GEW fest:
Aus dieser Überzeugung
Angesichts der historischen
Rolle und Verantwortung Deutschlands ruft die GEW Erzieherinnen und
Erzieher, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Pädagoginnen und
Pädagogen auf, den Irak-Konflikt in allen Bildungseinrichtungen zum Thema
zu machen. |